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Entstehung und Herkunft des Schäfflertanzes

 
 

Nach der Sage soll der Schäfflertanz in der Landshauptstadt München seinen Ursprung haben. Dort herrschte im Jahre 1517 die Pest, der mehr als die Hälfte der Einwohner zum Opfer fielen. Nach dem Abklingen dieser Seuche traute sich niemand mehr auf die Straße.

Da waren es die Schäffler, die mit ihrem Tanz "Gretl in der Bütt" die Menschen wieder auf die Straße locken wollten, um ihnen zu zeigen, dass keine Gefahr mehr bestand. Dies gelang ihnen auch.

Damit kam neuer Lebensmut auf und die Stadt wurde wieder belebt. Seither führen die Münchner Schäffler den Tanz bis heute regelmäßig alle 7 Jahre auf.

 

Nachweisen lässt sich der Münchner Schäfflertanz jedoch erstmals 1702.

Auch die Melodie "Aba heit is koit, aba heit is koit,..", als deren Komponist Wilhelm Siebenkäs (* 1824 in Fürth, † 1888 in Nürnberg) gilt und nach der die Pleintinger Schäffler ihren Tanz aufführen, ist erst wesentlich später entstanden.

Der Tanz in dieser Form, so die Folgerungen der Geiselhöringer Schäffler in ihrer Chronik von 1993, die auf Chroniken der Münchner (1976) und der Murnauer Schäffler (1978) aufbaut, sei erst Mitte des 19. Jahrhunderts aufgekommen.

Die Süddeutsche Zeitung jedoch ist anderer Meinung. In ihrer Ausgabe vom 7.1.1998 zum Münchner Schäfflertanz 1998 berichtet der Autor Rudolf Reiser gar, dass die Wurzeln bis in die Antike zurückreichen.

Der Münchner Schäfflertanz fand weite Verbreitung vor allem in bayerisch-österreichischen Raum, wofür seit 1830 überwiegend wandernde Schäfflergesellen sorgten, die sich nach den Wanderjahren niederließen und mit Unterstützung von örtlichen Vereinen in ihren Heimatorten den Tanz teils kopierten oder auch weiterentwickelten. In manchen Fällen blieb es lediglich bei den Versuchen, in rund 50 Orten jedoch wird der Tanz meist regelmäßig seit der Einführung aufgeführt.

 

So kamen auch die Vilshofener in den Genuss, in ihren Stadtmauern eine Schäfflertanzaufführung zu erleben, wie das Vilshofener Tagblatt berichtete:

 

 

Die 19 Walder Buam aus Perlesreut mit ihrer eigenen Bauern-Kapelle führten in verschiedenen Plätzen den Original-Schäffler-Tanz mit Blechmusikbegleitung auf. Außer den vielen Zuschauern an den Fenstern der Häuser waren die einzelnen Vorführungen von einer großen Menschenmenge umrahmt. Obwohl die Straßen durch die letzten Schneefälle sehr schlüpfrig geworden sind, tanzten die frischen Jungens sehr sicher und exakt nach dem Takt der Musik. Der Reigen bot ein farbenfrohes Bild und gefiel ganz besonders der effektvolle Abschluss mit der Bildung der Krone durch die zusammengeformten Tannen-Girlanden-Bögen. Mögen die opferfreudigen Waldlerbuam auf ihrer Rundreise zur Unterstützung der notleidenden Bewohner der Ostmark von pekuniärem Erfolg begleitet sein.